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Was muss ich bei der Anschaffung einer Mini-PV-Anlage beachten?

Du möchtest der Energiewende einen Schubs geben und selbst stärker auf regenerative Energie setzen? Eine gute Möglichkeit dafür ist die Nutzung einer steckerfertigen Photovoltaikanlage. Damit eine solches Balkon-Kraftwerk bei dir zuhause richtig läuft, solltest du allerdings einige Dinge beachten. Darauf solltest du achten, damit deine Mini-PV-Anlage technisch und rechtlich sicher Energie liefert.

Was ist eine steckerfertige PV-Anlage?

Steckerfertige Photovoltaik-Anlagen haben viele Namen. Sie werden auch Mini-PV-Anlage, steckbare PV-Anlage, Balkon-PV, Balkon-Kraftwerke, Guerilla-PV oder auch Plug and Play-PV genannt. All diese Begriffe beschreiben aber das Gleiche: Eine PV-Anlage, die aus einem oder wenigen PV-Modulen und einem Wechselrichter besteht. Vereinfacht kann man auch sagen: Bei steckerfertigen PV-Anlagen handelt es sich um sehr kleine PV-Anlagen, die nicht viel Platz benötigen und daher auch auf einer Terrasse oder einem Balkon zum Einsatz kommen können.

Diese Mini-PV-Anlagen können über eine Steckdose direkt an den eigenen Stromkreis zuhause angeschlossen werden. Aber Achtung: Du benötigst eine spezielle Energiesteckdose, eine sogenannten Einspeisesteckdose. Eine haushaltsübliche Schutzkontaktsteckdose ist für einen solchen Einsatz nicht zugelassen!

Was muss ich beachten, wenn ich mir eine steckerfertige PV-Anlage kaufe?

 

Spezielle Einspeisesteckdose nötig

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e.V., kurz VDE, schreibt für den Betrieb von steckerfertigen PV-Anlagen spezielle Einspeisesteckdosen gemäß DIN VDE 0100-551 oder DIN VDE 0100-551-1 vor. Diese Steckdosen sind besonders gesichert und gewährleisten so, dass der selbst produzierte Strom gefahrlos in deine hauseigene Stromversorgung eingespeist werden kann. In unserem Versorgungsgebiet ist die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, die SWTE Netz, verantwortlich für das Stromnetz. Sie richtet sich mit Blick auf Mini-PV-Anlagen nach den Vorgaben des VDE.

 

Anmelden der Anlage

Mini-PV-Anlagen müssen genau so wie alle anderen PV-Anlagen beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. In unserer Region ist die SWTE Netz der Netzbetreiber. Dort kannst du online mit wenigen Klicks deine steckerfertige PV-Anlage anmelden. Außerdem müssen Mini-PV-Anlagen, wie große PV-Anlagen auch, in das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen werden. In diesem Register werden alle Stammdaten zu Strom- und Gaserzeugungsanlagen in Deutschland gebündelt.

 

Besser einen Installateur hinzuziehen

Theoretisch kann eine Anlage mit einer Wechselrichterleitung von 600 VA oder 0,6 KVA von jedem angeschlossen werden. In der Praxis dürften die Anforderungen aber einen technischen Laien überfordern. Daher ist es für dich sicherer, vor der Inbetriebnahme deiner steckerfertigen PV-Anlage einen Elektro-Installateur hinzuzuziehen. Dieser kann auch beurteilen, ob die Leitungen für die Einspeisung ausreichend dimensioniert sind. Bei einer Leistung von über 600 VA ist ohnehin die Arbeit einer Fachkraft vorgeschrieben.

 

Steckerfertige PV-Anlagen gelten als EEG-Anlagen

Nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (kurz EEG) werden Mini-PV-Anlagen genauso behandelt wie jede andere PV-Anlage. Damit gelten für sie die gleichen Rechte und Pflichten, wie für große PV-Anlagen. Das bedeutet: Wer eine steckerfertige PV-Anlage betreibt, braucht einen Zweirichtungszähler, der eingespeisten und verbrauchten Strom unterscheidet. Wer eine steckerfertige PV-Anlage ohne einen solchen Zähler betreibt, macht sich strafbar! Auch deshalb ist es sinnvoll, einen Elektro-Installateur um Rat zu fragen. Er kann in jedem Fall beim Zählertausch unterstützen.

Du interessierst dich dafür, wie aus der Sonne erneuerbare Energie gewonnen wird? Hier erklären wir dir, wie eigentlich eine PV-Anlage funktioniert.

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