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Wie funktioniert eine Wallbox und was muss ich beim Kauf bedenken?

Du fährst ein E-Auto und möchtest dein Fahrzeug vor der eigenen Haustür laden? Dann hast du bestimmt schon über die Anschaffung einer privaten Wallbox oder Ladestation nachgedacht. Eine Wallbox macht schnelles, sicheres und komfortables Laden direkt bei dir zu Hause möglich. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie eine Wallbox funktioniert und wie du dir eine private Ladestation ganz einfach anschaffen kannst.

Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox ist eine Ladestation für elektrisch betriebene Fahrzeuge mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW. Sie besteht aus einem stabilen Gehäuse und wird meistens an einer Wand angebracht – zum Beispiel in der heimischen Garage oder direkt am Wohngebäude. Daher auch der Name Wallbox. Wenn du beim Laden von einem vergünstigten Ladestromtarif profitieren möchtest, dann sollte für den Wallbox-Betrieb ein separater Zähler als sogenannte unterbrechbare Verbrauchseinrichtung gemäß §14a des Energie-Wirtschafts-Gesetzes (EnWG) genutzt werden. Am günstigsten betreibst du die Wallbox natürlich mit selbsterzeugtem Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage. Aber selbstverständlich geht das auch alles viel einfacher: Denn du kannst die Wallbox auch über die bestehende Elektrohausverteilung mit Haushaltsstrom betreiben. Die Installation solltest du jedoch einem Fachmann überlassen.

Die Wallbox stellt eine Verbindung deines E-Autos zum Stromnetz bereit und kommuniziert mit Fahrzeugen über die maximal verfügbare Leistung. So kann ohne Zutun eines Benutzers immer die maximal mögliche Leistung geladen werden. Der Strom wird dadurch effektiver genutzt und Ladeverluste werden verringert.

Solltest du dich für eine Wallbox entscheiden, hast du die Wahl zwischen zwei Modelltypen, die sich im Funktionsumfang und im Preis unterscheiden:

1. Einfache Wallbox

Einfache Wallboxen dienen einzig dem Laden des E-Autos ohne weitere Zusatzfunktionen. Diese Wallbox macht schnelles, sicheres und komfortables Laden direkt bei dir zu Hause möglich. Getreu dem Motto Plug & Play.

2. Smarte Wallbox

Smarte Wallboxen besitzen weitere Zusatzfunktionen. So kannst du beispielsweise Verbrauchsdaten und die Ladehistorie über eine spezielle App abrufen. Ebenso ist die Zugangsberechtigung zu deiner Ladeeinrichtung besser steuerbar. Es lassen sich u.a. Berechtigungen vergeben. Vor allem wenn deine Wallbox in der Nähe der Straße liegt, kannst du „Stromdieben“ vorbeugen. Bei dem smarten Modelltypen kannst du dich mit einem Kartenleser oder einer App ganz einfach anmelden und den Ladevorgang starten. Dadurch ist die Wallbox diebstahlsicher.

Die ersten Hersteller bieten E-Fahrzeuge, die bidirektional laden können. Vorausgesetzt deine Wallbox verfügt über diese Funktion, kannst du in Zukunft so dein Auto wie eine Art Stromspeicher nutzen. Allerdings sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für diese Art Nutzung noch nicht abschließend geklärt.

Vorteile von Wallboxen

Du fragst dich, warum du dir eine Wallbox anschaffen sollst, obwohl du dein E-Auto auch über eine normale Haushaltssteckdose oder eine öffentliche Ladesäule versorgen könntest? Die Wallbox hat entscheidende Vorteile.

1. Mehr Sicherheit

Der Stromfluss in gewöhnlichen Haussteckdosen beträgt maximal 16 Ampere und die Stromstärke beim Ladevorgang wird kontinuierlich über eine lange Zeit benötigt, das kann eine veraltete Elektroinstallationen schonmal überfordern. Durch diese hervorgerufene Überhitzung können beispielsweise Schäden an Station, Auto und Haus entstehen. Im  schlimmsten Fall kann dies zu einem Brand führen. Mit einer Wallbox bist du auf der sicheren Seite.

2. Weniger Ladezeit

Gewöhnliche Haushaltssteckdosen ermöglichen nur langsame Ladevorgänge. Da kann ein Ladevorgang schon einmal bis zu zehn Stunden dauern. Mit einer Wallbox hast du dein E-Auto hingegen schon innerhalb kürzester Zeit vollständig geladen.

3. Besserer Preis

Im Vergleich zu öffentlichen Ladestationen ist die Nutzung einer Wallbox zu Hause in der Regel günstiger. Durch Kombination mit einer Photovoltaikanlage oder durch einen geeigneten Stromtarif kannst du richtig Kosten sparen. Da es sich bei dem zweiten Zähler um eine unterbrechbare und steuerbare Verbraucheinrichtung handelt, ist das Netznutzungsentgelt für diese Zähler geringer.

4. Mehr Komfort

Wallboxen bieten eine Menge Komfort. Du bist nicht mehr auf öffentliche Ladesäulen angewiesen und kannst dein Auto einfach neben der Wallbox parken, über Nacht laden und am nächsten Morgen mit vollem Akku durchstarten.

Fördermöglichkeiten für Wallboxen

Hast du dich für die Anschaffung einer Wallbox entschieden, fallen erst einmal Anschaffungskosten an. In der Vergangenheit hat die kfw-Bank verschiedene Förderprogramme aufgelegt, um die Anschaffung von Wallboxen zu unterstützen. Das jüngste Förderprogramm hat die Anschaffung einer PV-Anlage, eines Stromspeichers und einer Ladeeinrichtung im Paket unterstützt. Allerdings war dieses Programm binnen weniger Stunden ausgeschöpft. Aktuell gibt es keine Fördermittel in diesem Bereich. Es lohnt sich aber, die Augen offen zu halten, ob es aktuelle Förderprogramme auf kommunaler Ebene oder für einzelne Bundesländer gibt.

Du möchtest dir eine Wallbox anschaffen?

Schritt 1: Ladeeinrichtung auswählen, Anmeldung und Installation

Fahrzeugart, Bedingungen vor Ort und individuelle Wünsche – viele Faktoren spielen bei der Wallbox-Auswahl eine Rolle. Wenn du unsicher bist, welches Modell das richtige für dich ist, solltest du dich zuallererst von einem Fachbetrieb beraten lassen. Solltest du dich für eine Ladebox mit mehr als 4 kW Leistung entscheiden, muss diese beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. In Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln ist das die SWTE Netz. Schließlich wird die Wallbox bei dir zu Hause von einer Elektrofachkraft installiert. 

Schritt 2: Separater Zähler

Die Nutzung des Stroms über einen eigenen Ladetarif setzt voraus, dass der Verbrauch getrennt vom übrigen Haushaltsverbrauch gemessen wird. Dafür ist die Installation eines separaten Stromzählers notwendig. Für die Installation eines Zählers kannst du ein Elektroinstallationsunternehmen deines Vertrauens beauftragen.

Schritt 3: Ladestrom beauftragen

Nach der erfolgreichen Installation des Zählers kannst du einen Ladestrom-Tarif beantragen. Die Stadtwerke Tecklenburger Land bieten dir beispielsweise einen Tarif aus 100% Ökostrom. Solltest du deinen Ladestrom lieber selbst erzeugen, kannst du auch eine Photovoltaik-Anlage nutzen.

Schritt 4: E-Auto laden

Nun ist alles geschafft. Jetzt kannst du dein E-Auto bequem bei dir zu Hause laden!

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