Tecklenburger Land, 24.09.2021. Die Stadtwerke Tecklenburger Land treiben die Entwicklung von neuen technischen und ökologisch nachhaltigen Lösungen zur Wärmeversorgung weiter voran. Vorausgesetzt, die anvisierten Fördermittel werden bewilligt und die technische Machbarkeit endgültig bestätigt, entstehen in den kommenden Jahren im Baugebiet Niestadtweg in Mettingen und im Uferquartier in Hörstel zukunftsweisende Wärmenetze nach dem Modellvorhaben Wärmenetzsystem 4.0. „Wir sehen großes Potenzial in der Entwicklung von Kalten-Nahwärme-Netzen auch für andere Neubaugebiete und Quartiere in der Region“, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der Stadtwerke-Netzgesellschaft SWTE Netz. Auch andere Kommunen haben bereits Interesse angemeldet.
Gespeist werden die geplanten Wärmenetze aus erneuerbaren Energiequellen. Als Betreiber der Wärmenetze möchte die SWTE Netz jeweils ein Kaltes Netz mit einem zentralen Sondenfeld und dezentralen Wärmepumpen umsetzen. Ein Kaltes Nahwärme-Netz sammelt über Erdsonden und das Verteilnetz die Umweltenergie ein. Über dezentrale Wärmepumpen wird diese Energie in den Häusern auf ein nutzbares Niveau angehoben. Ergänzt werden soll das Netz möglichst durch PV-Anlagen, die regenerativ erzeugten Strom für die Wärmepumpen zur Verfügung stellen. Das Netz liefert Wärme und kann an heißen Tagen auch für Kühle sorgen. Im Vergleich zu herkömmlichen Wärmesystemen ist der CO2-Ausstoß um ein Vielfaches geringer.
Vorteile für Mensch und Umwelt
„Im Vergleich zu einer Einzellösung für jedes Haus ist eine Quartierslösung die bessere Variante für Mensch und Umwelt“, unterstreicht Tobias Elsner, Leiter der Abteilung Messstellenbetrieb und Projektentwicklung bei der SWTE Netz. „Die Vorteile überwiegen sowohl in technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht.“ So werden bei einem zentralen Sondenfeld weniger Bohrungen erforderlich, das Netz arbeitet harmonischer und effizienter, der Einsatz der Primär-Energie fällt geringer aus und auch die Investitionskosten sind niedriger als bei individuellen Wärmelösungen. „Die Anschlussnehmer profitieren von einer Kostenersparnis im Einkauf, weil wir nicht nur eine, sondern zum Beispiel 50 Wärmepumpen gleichzeitig anschaffen“, sagt Tobias Elsner. Weil das Netz über Erdwärme gespeist wird, entfallen die oft in Neubaugebieten auftretenden Schallemissionen durch außen montierte Anlagen.
Effizientes Störungsmonitoring
Auch in Sachen Betriebssicherheit und Störungsmanagement sieht die SWTE Netz die Vorteile einer Quartierslösung. So gibt es ein übergeordnetes Störungsmonitoring und dadurch effiziente Entstörungsprozesse. Als Netzbetreiber verfügt die Stadtwerke-Tochter SWTE Netz über die nötige Erfahrung im Netzbetrieb.
Stadtwerke als Projektentwickler
„Die Kommunen profitieren in vielerlei Hinsicht, wenn wir als regionales Stadtwerk nachhaltige Wärmenetze entwickeln und betreiben“, ist Tobias Koch überzeugt. So profitieren alle Beteiligten von Skaleneffekten bei Investitionen und Betriebskosten durch eine Bündelung von Projekten in mehreren Kommunen. Zudem könnten die Stadtwerke dank komfortablerer Vorgaben bei Ausschreibungen manche Projekte schneller starten und effizienter umsetzen. Und nicht zuletzt sorgt ein dichtes Netzwerk zu Firmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen für ein breites Know-how unter dem Dach der Stadtwerke-Gruppe, wenn es um Strom, Gas, Wärme, E-Mobilität und Innovationen geht.
BU: In der Abteilung von Tobias Elsner treibt die SWTE Netz die Entwicklung einer nachhaltigen Wärmeversorgung der Region voran.