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Kommunale Wärmeplanung in Lotte ist gestartet

SWTE und Gemeinde arbeiten zusammen

Tecklenburger Land/Lotte, 16.05.2024. Wer eine Immobilie bauen oder modernisieren möchte, sucht nach nachhaltigen und bezahlbaren Möglichkeiten des Heizens. Welche Wärmeversorgung bietet sich für welche Lagen und Quartiere an? Welche Potentiale für nachhaltiges Heizen gibt es und wie könnte die Wärmeversorgung von morgen aussehen? Antworten auf Fragen wie diese soll die Kommunale Wärmeplanung geben. Gemäß Wärmeplanungsgesetz sind alle Städte und Gemeinden in Deutschland verpflichtet, bis spätestens Mitte 2028 eine Kommunale Wärmeplanung als Orientierungshilfe für die Bürgerschaft vorzulegen. Die Gemeinde Lotte ist nun in die Kommunale Wärmeplanung eingestiegen. Unterstützung bekommt sie dabei von den Stadtwerken Tecklenburger Land. 

Im Auftrag der Gemeinde sammelt das kommunale Stadtwerk der Region die erforderlichen Daten, ordnet diese ein und erstellt im Austausch mit der Gemeinde Lotte eine Art Wärme-Atlas. Dieser steht den Bürgerinnen und Bürgern in Lotte nach Abschluss der Untersuchung als eine unverbindliche Handreichung öffentlich zur Verfügung.

Sinnvolle Partnerschaft

Bürgermeister Philip Middelberg ist überzeugt, dass die Stadtwerke Tecklenburger Land der richtige Partner für die Suche nach Potentialen der Wärmeversorgung von morgen sind. „Für uns als Gemeinde und Gesellschafter der Stadtwerke Tecklenburger Land liegt es nahe, mit unserem eigenen Stadtwerk zusammenzuarbeiten, wenn es um Fragen der Energieversorgung geht”, sagt er. Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Koch weiß zu schätzen, dass die Stadtwerke gemeinsam mit den Kommunen der Region Möglichkeiten zur Wärmewende untersuchen und an dem Prozess mitwirken. „Als regionales Stadtwerk legen wir Wert darauf, unsere Versorgungsleitungen von Beginn an so zu planen und weiterzuentwickeln, dass sie auch in Zukunft sinnvoll sind”, sagt er. 

Bestandsanalyse und Potentialanalyse

In den kommenden Wochen erfolgt eine Bestandsanalyse der aktuellen Wärmeversorgung in allen Ortsteilen von Lotte. Dabei wird geschaut, in welchen Gebieten zum Beispiel eine Versorgung über ein Fernwärmenetz erfolgt, wo Erdgasversorgungsnetze vorhanden sind oder wo Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer individuelle Lösungen für die Wärmeversorgung nutzen. Im zweiten Schritt wird in der Potentialanalyse ermittelt, welche Chancen und Möglichkeiten sich in Zukunft für die Wärmeversorgung ergeben könnten. „Wir betrachten dabei zum Beispiel Potentiale von Erneuerbaren Energien oder die etwaige Nutzung von Abwärme”, erläutert Mathias Walke, der die Kommunale Wärmeplanung auf Seiten der SWTE begleitet und dabei eng mit Lottes Klimaschutzmanager Marc-Philipp Nikolay zusammenarbeitet.

Bewertung und Entwicklung

Auf der Grundlage der gesammelten Daten erfolgt schließlich die Bewertung und Entwicklung eines Konzeptes für die Umstellung auf eine regenerative Wärmeversorgung. Die Gemeinde Lotte verspricht sich von der Kommunalen Wärmeplanung Erkenntnisse, welche Potentiale gehoben werden können. Ein Ergebnis kann aber auch sein, dass sich für bestimmte Gebiete auch in Zukunft eine individuelle Wärmeversorgung der einzelnen Liegenschaften, zum Beispiel durch Nutzung von Wärmepumpen, empfiehlt. Ziel der Gemeinde Lotte ist es, eine Übersichtskarte als Wärme-Atlas zu veröffentlichen. Dieser soll den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung geben, welche Art der Wärmeversorgung in ihrem Gebiet technisch und wirtschaftlich sinnvoll und auch machbar ist.

Grundlage für Weiterentwicklung

Für Energieversorger bietet die Kommunale Wärmeplanung eine mögliche Grundlage zur Weiterentwicklung ihrer Stromversorgungsnetze und leitungsgebundenen Wärmeversorgungsnetze. Verbindliche Vorgaben für Bürgerinnen und Bürger, zum Beispiel zum Heizungstausch, ergeben sich aus der Kommunalen Wärmeplanung nicht. Zwar steht die Gemeinde Lotte in der Pflicht, eine Kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Vorschriften für Bürgerinnen und Bürger – oder auch für Energieversorgungsunternehmen – folgen aus der Kommunalen Wärmeplanung aber nicht. „Es geht vielmehr darum, den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung und Planungsperspektiven an die Hand zu geben”, sagt Marc-Philipp Nikolay.

Kommunale Wärmeplanung bis zum Jahresende

Bis Ende August erstellen die Stadtwerke Tecklenburger Land einen ersten Zwischenbericht. Bis zum Jahresende soll die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen sein. 

Informationen unter Kommunale Wärmeplanung (stadtwerke-tecklenburgerland.de)

BU: Im Ergebnis liefert die Kommunale Wärmeplanung eine Übersicht, in welchen Gebieten welche Art der Wärmeversorgung machbar und sinnvoll ist. Dieser Wärme-Atlas soll Bürgerinnen und Bürgern Orientierung geben. Foto: freepik/EyeEm