Tecklenburger Land, 29.05.2024. Eine umfangreiche Modernisierung des Stromnetzes erfolgt derzeit in der Gemeinde Recke. Zu sehen ist das auf dem Gelände der Umspannanlage Recke an der Mettinger Straße. Dort sind mit der SWTE Netz und der Westnetz gleich zwei Infrastruktur-Unternehmen aktiv, um die Stromversorgung in Recke und Umgebung zukunftssicher zu machen. Als sogenannter vorgelagerter Netzbetreiber hat die Westnetz GmbH im vergangenen Jahr den ersten Schritt getan und ein neues 30kV-Schaltanlagengebäude gebaut. Nun hat die SWTE Netz, die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, zum ersten Spatenstich für den Neubau ihres 10kV-Schalthauses im vorderen Bereich des Grundstücks eingeladen. Mit dem neuen Schalthaus baut die SWTE Netz ihren ersten eigenen Hauptverteiler im lokalen Stromnetz. Bisher war sie Mieterin in der Umspannanlage der Westnetz.
Die Umspannanlage an der Mettinger Straße ist so etwas wie der wichtigste Knotenpunkt ins örtliche Stromnetz. Von dort werden der Ort Recke, der Ortsteil Steinbeck, Recke-Espel und Teilbereiche von Mettingen mit Strom versorgt. An der Umspannanlage wird der Strom von der 30kV- auf die 10kV-Ebene transformiert. Vom neuen Schalthaus der SWTE Netz aus wird der Strom auf die abgehenden Versorgungsleitungen, die sich über das Gemeindegebiet erstrecken, weiter verteilt. Bisher war die gesamte Technik in einem Gebäude untergebracht. „Mit Blick auf die steigenden Anforderungen der Arbeitssicherheit und den Stand der Technik, insbesondere bei der Sekundär- und Primärtechnik, entsprach die Anlage nicht mehr den heutigen modernen Ansprüchen“, sagte Michael Schäper, Bauingenieur der Westnetz GmbH und Projektleiter für den Bau der 30kV Station Recke. Vor diesem Hintergrund haben beide Netzbetreiber gemeinschaftlich nach neuen Lösungen gesucht.
Mehr Übertragungskapazität
„Grundsätzlich steigen die Leistungsanforderungen im Stromnetz“, sagt Bernd Rudde, Leiter Netzplanung und Assetmanagement bei der SWTE Netz. So verzeichnet der Stromnetzbetreiber eine massive Zunahme der Einspeiseleistung, vor allem durch PV-Anlagen. Aber auch der Verbrauch steigt, zum Beispiel durch den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen und Wallboxen zum Laden von E-Fahrzeugen. „Wir steigern die Übertragungskapazität für Einspeisung und Bezug“, erklärt Planer Stefan Wackmann, Projektleiter der SWTE Netz. Das Schalthaus wird eingeschossig auf einer Fläche von 19 Metern x 9 Metern gebaut. Die SWTE Netz hat sich für eine massive Bauweise mit Fertigbetonteilen und einer Klinkerfassade entschieden. Als Stromnetzbetreiber investiert die SWTE Netz in die Sicherheit. „Die Schaltanlagen sind gekapselt. Das heißt, dass selbst dann, wenn ein Lichtbogen entsteht, dem Bediener nichts passiert“, erläutert Stefan Wackmann. Insgesamt investiert die SWTE Netz gut 2,9 Millionen Euro in die Baumaßnahme.
Fertigstellung bis Herbst 2025
Bis zum Herbst 2025 sollen das neue Schalthaus fertiggestellt und alle Versorgungsleitungen in das Stromnetz der SWTE Netz eingebunden sein. Während der Bauphase wird das Gebiet noch über die Alt-Anlage versorgt. Von der Umstellung auf die neue Technik-Zentrale werden die Anschlussnehmer nichts bemerken. Wie bei allen Baumaßnahmen im Stromnetz werden die neuen Leitungen sukzessive in Betrieb genommen.
BU: Beim symbolischen Spatenstich für das neue Schalthaus griffen die Vertreter der SWTE Netz, (v.r.) SWTE Netz-Geschäftsführer Tobias Koch, Projektleiter der SWTE Netz Stefan Wackmann, Bernd Rudde (Leiter Netzplanung und Assetmanagement), und der Westenergie Netzservice GmbH sowie Westnetz GmbH, Michael Schäper (Projektleiter 30kV-Schalthaus, Westnetz), Sebastian Rudolph (Vertrieb, Westenergie), Nils Heines (Projektleiter 10kV-Schalthaus, Westnetz) und Florian Frentrup (Teilprojektleiter Sekundärtechnik, Westnetz), gemeinschaftlich zum Spaten.