Hörstel-Dreierwalde, 29.04.2021. Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, die SWTE Netz, modernisiert das Stromversorgungsnetz in Hörstel-Dreierwalde. In diesem Zusammenhang wurden insgesamt 4.600 Meter Freileitungen zurückgebaut und durch Erdkabel ersetzt. Zudem steht eine der ersten digitalen Ortsnetzstationen der SWTE Netz in Dreierwalde. Das Gros der Arbeiten ist inzwischen abgeschlossen.
„Wir versprechen uns von der Maßnahme eine Weiterentwicklung der Versorgungssicherheit und der Übertragungskapazitäten“, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. Durch den verstärkten Einsatz moderner Erdkabel in der Stromversorgung sinke die Zahl der Versorgungsausfälle ebenso wie der Wartungsaufwand des Stromnetzbetreibers.
Hoher Planungsaufwand
Den Bauarbeiten vorausgegangen war ein enormer Planungsaufwand. So mussten die Trassenführung der Erdverkabelung ermittelt und die Träger öffentlicher Belange eingebunden werden. Schließlich stimmt sich der Stromnetzbetreiber unter anderem mit der Kommune, den Straßenbaulastträgern, der Unteren Wasserbehörde und nicht zuletzt mit den Anwohnern über technische Belange und Grundstücksfragen ab. „Dann wurden die Trassenpläne erstellt, die Kosten kalkuliert und das Ausschreibungsverfahren gestartet“, sagt Bastian Siebelmeyer, der das Projekt gemeinsam mit seinem Kollegen Steffen Bode als Netzplaner begleitet. Während der Bauarbeiten waren die Kollegen aus den Bereichen Netzplanung und Netzbetrieb der SWTE Netz in ständigem Austausch mit den bauausführenden Firmen. „Manchmal ergeben sich während der Projektphase Probleme mit der Trassenführung, so dass spontan umgeplant werden muss“, so Bastian Siebelmeyer. Für die Verlegung der Erdkabel und die Abrüstung der Freileitungen hat die SWTE Netz etwa 830.000 Euro veranschlagt.
Digitale Ortsnetzstation
Im Zuge der Modernisierungsmaßnahme wurde bereits im vergangenen Jahr eine der ersten digitalen Ortsnetzstationen im Versorgungsgebiet der SWTE Netz am Maikamp in Dreierwalde errichtet. Eine Ortsnetzstation ist eine Art Bindeglied zwischen dem Mittelspannungs- und Niederspannungsnetz, welches die einzelnen Haushalte versorgt. Mit dem Transformator wandelt die Ortsnetzstation die elektrische Mittelspannung in Niederspannung um. Eine automatisierte Ortsnetzstation bietet viele Vorteile. So kann dank der Fernsteuerung und Ferndiagnose die Stromversorgung im Störungsfall schneller als bisher wiederhergestellt werden. Noch bevor der Bereitschaftsdienst vor Ort ist, kann die Fehlerbehebung starten. Außerdem liefert die digitale Ortsnetzstation wertvolle Messwerte über aktuelle Belastungen im Netz. Für Tobias Koch ein ganz wichtiges Thema: „Gerade vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl von Einspeiseanlagen gewinnen verlässliche Daten über den Netzzustand immer mehr an Bedeutung.“
BU_1: Netzplaner Bastian Siebelmeyer gewährt einen Einblick in das Innenleben der digitalen Ortsnetzstation.