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Stadtwerke warnen vor Betrugsversuchen am Telefon

Zählernummer niemals an Unbekannte herausgeben

Tecklenburger Land, 17.09.2021. Auf dubiose Machenschaften am Telefon machen die Stadtwerke Tecklenburger Land aufmerksam. So sind in jüngster Zeit mehrere Fälle aufgetreten, in denen Anrufer versucht haben, die Stromzählernummer von Anschlussnehmern zu erfragen. Dabei wurde der Eindruck suggeriert, der Anrufer sei für die Stadtwerke Tecklenburger Land beziehungsweise deren Netzgesellschaft, SWTE Netz, aktiv. Die Stadtwerke Tecklenburger Land warnen: In diesen Fällen handelt es sich offensichtlich um Betrugsversuche. „Bei der Zählernummer von Strom-, Gas- oder Wasserzählern handelt es sich um sensible Daten. Diese sollten niemals an Unberechtigte herausgegeben werden“, betont Dierk Beiderwellen, Leiter der Netzwirtschaft der SWTE Netz.

So berichtete in diesen Tagen eine Anschlussnehmerin aus Ibbenbüren von einem solchen Anruf. Der Anrufer habe sich als Mitarbeiter einer „Betriebsgesellschaft Strom“ ausgegeben und um Durchgabe von Stromzählernummer und -zählerstand gebeten. Dabei war im Display eine Ibbenbürener Telefonnummer eingeblendet. Als die Frau diese Telefonnummer hinterfragte, habe der Anrufer das Gespräch beendet. Als die Ibbenbürenerin dann die angezeigte Nummer anrief, stellte sich heraus, dass diese nicht erreichbar war. Ein Mann aus Hörstel berichtete gegenüber den Stadtwerken Tecklenburger Land von einem ähnlichen Fall. Er sei mehrfach angerufen und von einem angeblichen Mitarbeiter der SWTE nach seiner Zählernummer gefragt worden. Auch in diesem Fall sei eine lokale – dieses Mal eine Hörsteler – Nummer im Display zu sehen gewesen. Rückrufe lieferten das gleiche Ergebnis: Die Nummern sind nicht verfügbar.

Zählernummern sind sensible Daten

Vor einer Herausgabe von Zählernummern warnt auch die Verbraucherzentrale. „Im Kampf um Neukunden setzt so mancher Energielieferant fragwürdige Methoden wie untergeschobene Stromverträge ein“, heißt es auf der Webseite der Verbraucherzentrale. So werde der Wechsel des Strom- oder Gasanbieters eingeleitet, ohne dass Betroffene diesem tatsächlich zugestimmt haben. Das funktioniert mit Hilfe der Zählernummer. Denn für einen Lieferantenwechsel werden lediglich Name, Adresse und Zählernummer benötigt. Was eigentlich den Anbieterwechsel vereinfachen und beschleunigen soll, bietet auch Missbrauchsmöglichkeiten.

Anrufe des Netzbetreibers

Im Zuständigkeitsbereich der SWTE Netz, der Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, kommt es nur in Ausnahmefällen vor, dass Kunden telefonisch gebeten werden, aktuelle Zählerstände durchzugeben, zum Beispiel bei Einspeisern oder wenn Zählerstände versehentlich nicht korrekt übermittelt worden sind. „In diesen Fällen liegt uns aber die Zählernummer vor und wir müssen nicht danach fragen“, so Dierk Beiderwellen. „In jedem Fall können wir genau erklären, um welches Anliegen es sich handelt und wofür wir welche Angaben benötigen.“

Keine Vertriebsgespräche ohne Einverständnis

Von dieser Art von Anrufen distanziert sich auch die Vertriebsgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land ausdrücklich. „Unsere Mitarbeiter führen am Telefon keine Vertriebsgespräche, wenn der Kunde nicht zuvor sein Einverständnis dazu erteilt hat“, sagte Marcus Rüdiger, Vertriebsleiter der Stadtwerke Tecklenburger Land Energie GmbH. Abschlagszahlungen würden in der Regel auf Anfrage des Kunden geändert und nicht anders herum.

Gefälschte Telefonnummern im Display

Die Methode, mit gefälschten Telefonnummern im Display zu arbeiten, ist auch bei der Kreispolizeibehörde Steinfurt bekannt. Mithilfe des sogenannten Call ID Spoofing werde die Rufnummernübermittlung manipuliert. Dabei wird die eigentliche Rufnummer verschleiert und stattdessen durch eine andere Rufnummer ersetzt. „Betrugsversuche in dieser Art erleben wir als Polizei selbst, indem fälschlicherweise die Nummer der Polizei verwendet wird“, sagt Heike Piepel, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Aus dem Versorgungsgebiet der Stadtwerke Tecklenburger Land liegen der Kreispolizeibehörde bisher keine Anzeigen zu Betrugsversuchen im Bereich der Energieversorgung vor. Heike Piepel: „Wir raten Betroffenen aber, solche Betrugsversuche zur Anzeige zu bringen.“

BU: Jeder Stromzähler ist mit einer individuellen Zählernummer ausgestattet. Dabei handelt es sich um sensible Daten. Foto: geralt-pixabay