Tecklenburger Land/Ibbenbüren, 05.08.2020. Die SWTE Netz GmbH & Co. KG hat einen großen Schritt in Richtung Smart City getan. In diesen Tagen schließt die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land den Aufbau eines sogenannten LoRaWAN-Netzes in der Region ab. Zwei der dazugehörigen Gateways senden smarte Signale aus luftiger Höhe. Denn die SWTE Netz hat zwei der insgesamt zwölf Antennen des intelligenten Funknetzes in 120 Metern Höhe auf dem Kesselhaus des Ibbenbürener Kraftwerks platziert. Mit LoRaWAN stellt die SWTE Netz einen Baustein in der digitalen Infrastruktur in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln zur Verfügung. Denn mithilfe von LoRaWAN lassen sich ganz unterschiedliche Aufgaben von der Parkraumbewirtschaftung über die Abfallentsorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung smart lösen.
Überwachung von Strom- und Gasnetzen
Im ersten Schritt setzt die SWTE Netz die Technologie zur Überwachung ihrer Strom- und Gasversorgungsnetze ein. „Grundsätzlich steht unser LoRaWAN-Netz aber den Kommunen in der Region für die unterschiedlichsten Anwendungen zur Verfügung“, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. Was aber verbirgt sich hinter der Abkürzung LoRaWAN? Die Silben stehen für „Long Range Wide Area Network“ – ein reichweitenstarkes Netzwerk mit Funksignalen im Frequenzbereich von 868 Megahertz. Die Strahlung, die von den Gateways ausgeht, ist absolut unbedenklich und liegt deutlich unter der eines haushaltsüblichen Routers. Die Gateways empfangen mit ihren Antennen Signale von Sensoren. Je nach Anforderung senden die Sensoren Daten, zum Beispiel aus Trinkwasserspeichern, Abfallbehältern oder auch von Parkflächen. Ein Beispiel: Mit Hilfe von LoRaWAN lässt sich zum Beispiel überwachen, ob Rettungswege freigehalten werden. Dazu wird der Sensor in der Zufahrt eingebracht. Parkt ein Fahrzeug über dem Sensor, meldet dieser dass die Zufahrt blockiert ist.
Idealer Standort für LoRaWAN-Gateway
Asset Manager Felix Schwerter betreut das Projekt LoRaWAN bei der SWTE Netz. „Der Standort auf dem Dach des Kesselhauses bietet ideale Bedingungen für ein LoRaWAN-Gateway“, sagt er. Denn neben der Gebäudehöhe sorgt die Lage auf dem Schafberg für eine entsprechende Reichweite. „Rein rechnerisch können wir mit den beiden Gateways vom Kraftwerk aus einen großen Teil unseres Versorgungsgebietes erreichen. Um aber innerstädtisch Störungen durch Bebauung zu vermeiden, bringen wir in allen Stadtwerke-Kommunen weitere Gateways unter“, so Felix Schwerter. Im ersten Schritt werden bis zu zwölf Gateways überwiegend auf kommunalen Gebäuden installiert. Tobias Koch ist überzeugt, dass das smarte Funknetzwerk in Zukunft nicht mehr aus der öffentlichen Versorgung wegzudenken ist. „Die Digitalisierung bringt viele neue Aufgaben in der öffentlichen Daseinsvorsorge mit sich“, sagt er. „Mit LoRaWAN geben wir den Kommunen in der Region ein ideales Werkzeug an die Hand, die Anforderungen zeitgemäß zu erfüllen.“ Die ersten Kommunen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Tecklenburger Land testen nun Anwendungsfälle, zum Beispiel in der Parkraumüberwachung und in der Energiedatenerfassung.
BU: Arbeitsplatz mit Aussicht: Felix Schwerter nimmt das Gateway in Augenschein, bevor es auf dem Dach des Kesselhauses installiert wird.