Tecklenburger Land, 08.09.2021. Einen ungewöhnlichen Arbeitseinsatz hatten nun die Kollegen aus dem Netzbetrieb der SWTE Netz. Mehr als zehn Meter über dem Boden lernten die Netzmonteure auf dem Gelände an der Feuerwache in Hörstel den Umgang mit verunglückten Personen am Freileitungsmasten. „Wir trainieren heute einen Einsatz, von dem wir hoffen, dass wir das Gelernte nie brauchen werden“, sagt Patrick Wessel, Abteilungsleiter Netzbetrieb Strom bei der SWTE Netz. Mit der Steig- und Rettungsübung rüstet sich die SWTE Netz für einen möglichen Ernstfall in luftiger Höhe.
Zwar verfügt die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land angesichts von rund 175 Kilometern Freileitungen in ihrem Netzgebiet über eine Vielzahl von Strommasten. Dennoch waren die Kollegen dankbar, dass sie den zu Übungszwecken aufgestellten etwa zwölf Meter hohen Freileitungsmasten auf dem Gelände an der Feuerwache in Hörstel nutzen konnten. Denn dieser spielt in der hiesigen Stromversorgung natürlich keine Rolle und muss nicht freigeschaltet werden. Für den theoretischen Part hatte die Feuerwehr Hörstel auch ihre Schulungsräume zur Verfügung gestellt.
Umgang mit Rettungsgerät
Zum Auftakt erläuterte Uwe Minnebusch, Mitarbeiter der Firma Garbes und Beauftragter für Arbeitssicherheit bei der SWTE Netz, die Grundlagen zum Arbeiten mit Absturzgefahr. Er erklärte erforderliche Schutzmaßnahmen und die Bedeutung der persönlichen Schutzausrüstung. Wichtigstes Hilfsgerät bei der Bergung von Verletzten am Freileitungsmasten ist das Höhenrettungsgerät mit Rettungshubfunktion. „Der sichere Umgang mit dem Rettungsgerät ist wichtig, da es sich im Ernstfall um eine Stresssituation handelt“, so Uwe Minnebusch. „Ich sehe bei den Übungen immer wieder Leute mit dem Rettungsgerät in der Hand, die nicht mehr genau wissen, wie man das Gerät benutzt.“ Vor diesem Hintergrund sei Routine das A und O.
Training am Objekt
Um die zu erlangen, ging es im zweiten Teil der Schulung für jeden Mitarbeiter hoch hinaus. So trainierte jeder einzelne das richtige Abseilen von Verletzten – und wurde anschließend von einem Kollegen selbst abgeseilt. Dabei bekamen die Teilnehmer der Schulung einen guten Eindruck wie es sich anfühlt, das Rettungsgerät in luftiger Höhe zu nutzen. Welche fatalen Folgen ein Absturz haben kann, führte Uwe Minnebusch den Mitarbeitern der SWTE Netz vor Augen. „Bereits bei einem Fall aus drei Metern Höhe erreicht eine Person bis zum Aufprall auf den Boden eine Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern pro Stunde. Dabei kann es zu schweren Verletzungen, wie beispielsweise Knochenbrüchen kommen.“
Sicherheit bei der SWTE Netz
Die Steig- und Rettungsübung ist eine von vielen Sicherheitsunterweisungen unter dem Dach der SWTE Netz. „Als Netzbetreiber schreiben wir das Thema Sicherheit natürlich sehr groß“, sagt Patrick Wessel. Denn wer täglich mit Strom oder Erdgas arbeitet, muss ein hohes Bewusstsein für Risiken am Arbeitsplatz haben.
BU: Unter Anleitung von Uwe Minnebusch (r.) probten die Mitarbeiter der SWTE Netz am Masten, wie sie im Ernstfall einen Verletzten abseilen können.