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Tiefbau für Kalte-Nahwärme-Netz ist gestartet

Bund sagt SWTE Netz rund 1,3 Millionen Euro Förderung für Bau von nachhaltiger Wärmeversorgung zu

Tecklenburger Land/Mettingen, 22.08.2023. Das Kalte-Nahwärme-Netz im Neubaugebiet Niestadtweg in Mettingen nimmt Gestalt an. Die Tiefbauarbeiten sind gestartet. Als nächstes erfolgen die Bohrungen für die Erdsonden im ersten Bauabschnitt. Mit dem Kalte-Nahwärme-Netz in Mettingen schlägt die SWTE Netz, die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, ein neues Kapital in Sachen Wärmeversorgung in der Region auf. Weil das Wärmenetz auf der Grundlage von Geothermie arbeitet, ist die CO2-Bilanz um ein Vielfaches niedriger als bei einer Wärmeversorgung mit fossilen Energieträgern. „Gerade für Neubaugebiete bietet Kalte Nahwärme eine wirklich gute und nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Wärmeversorgung”, sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. Für den Bau des nachhaltigen Wärmenetzes erhält die SWTE Netz Bundes-Fördermittel in Höhe von gut 1,3 Millionen Euro. Der Zuwendungsbescheid ist in diesen Tagen in Ibbenbüren eingetroffen.

Auch in Hörstel entwickelt die SWTE ein Kalte-Nahwärme-Netz für das Uferquartier. Andere Kommunen haben Interesse an dieser Art der Wärmeversorgung für Neubaugebiete angemeldet. Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann begrüßt das Wärmekonzept für das Baugebiet am Niestadtweg. „Wir haben uns als Gemeinde frühzeitig auf den Weg gemacht, um eine zukunftssichere Wärmeversorgung zu finden. Mit dem Kalte-Nahwärme-Netz können wir den Bauherren eine echte Alternative zu fossilen Energieträgern und einer aufwendigen individuellen Versorgung bieten“, sagt sie.

Prinzip Kalte Nahwärme

Das steckt hinter dem Prinzip Kalte Nahwärme: Über ein Rohrsystem, durch das ein Wassergemisch als Wärmeträger-Medium geleitet wird, wird das Neubaugebiet mit Erdwärme versorgt. Dabei sammelt das Kalte-Nahwärme-Netz über Erdsonden und das Verteilnetz die Umweltenergie ein. Über dezentrale Wärmepumpen wird diese Energie in den Häusern auf ein nutzbares Niveau angehoben. Das Netz liefert Wärme und kann an heißen Tagen auch für passive Kühle mit bis zu drei Grad Raumtemperatursenkung sorgen. Im Vergleich zu herkömmlichen Wärmesystemen ist der CO2-Ausstoß um ein Vielfaches geringer. Weil die Flüssigkeit im Wärmenetz eine Temperatur von lediglich bis zu 25 Grad aufweist, gibt es kaum Wärmeverluste. Im Baugebiet Niestadtweg sollen laut Plan der Gemeinde langfristig 91 Wohneinheiten an das Kalte-Nahwärmenetz angeschlossen werden. Im kommenden Jahr sollen die ersten Häuser mit Wärme und Warmwasser versorgt werden.

Die ersten 17 Erdsonden – mehr als ein Kilometer Rohrgraben

Im ersten Bauabschnitt werden im Baugebiet am Niestadtweg 17 Erdsonden in bis zu 150 Metern Tiefe zur Gewinnung von Erdwärme gesetzt. Insgesamt mehr als 1.000 Meter Rohrgraben werden angelegt, um das Wärmenetz im ersten Bauabschnitt aufzubauen. Die SWTE Netz hat die Firma Beermann mit den Arbeiten beauftragt. Vergeben ist auch der Auftrag zum Bau der Technikzentrale. Dort werden die Rohrleitungen gebündelt sowie die Druckhaltung, die Elektroverteilung und weitere technische Bedarfe untergebracht. Parallel zum Bau des Netzes und der dazugehörigen Planung bereiten die Stadtwerke Tecklenburger Land die hausinternen Themen wie technische IT und kaufmännische Prozesse vor.

Eigentumsgrenzen zwischen Netz und Haushalt

Wer einen Bauplatz am Niestadtweg erworben hat, kann schon jetzt online auf der Webseite der SWTE Netz einen Hausanschluss bestellen. Von großem Interesse für angehende Bauherren dürfte die Frage sein, wo die Eigentumsgrenzen zwischen Nahwärmeversorgung der SWTE und der hauseigenen Versorgung verlaufen. Die SWTE Netz stellt nicht nur das Nahwärme-Netz zur Verfügung. Die gesamte Wärmelieferung inklusive Hausstation mit Wärmepumpe, Speicher und entsprechender Messtechnik gehört zum Lieferumfang. Die Installation der Hausstation erfolgt durch Installationsunternehmen, die von der SWTE Netz beauftragt werden.

Kooperation mit Installateuren

Dabei möchten die Stadtwerke eng mit hiesigen Installateuren zusammenarbeiten. „Wir können die Netze in die Erde bringen und für den sicheren Betrieb sorgen. Vieles aber können unsere hiesigen Installateure besser”, sagt Christoph Mersch. Die Ausschreibung für die entsprechenden Arbeitspakete ist erfolgt. Somit werden die Installation der Wärmepumpe, des Speichers, der Wärmemengen-Messung und auch die spätere Wartung der Hausstation durch den oder die von der SWTE Netz beauftragten Fachbetriebe vorgenommen. „Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren Vertragspartnern ein gutes Servicepaket für die Bauherren liefern“, so Christoph Mersch. Freie Wahl des Fachbetriebes haben die Bauherren bei der Installation der im Haus verbauten Heizschlingen und Heizkörper, der Hauselektrik und dergleichen mehr.

 

BU: Bürgermeisterin Christina Rählmann und SWTE Netz-Geschäftsführer Tobias Koch verschafften sich am Baugebiet Niestadtweg einen Eindruck von den Tiefbauarbeiten zum Kalten-Nahwärme-Netz.