Tecklenburger Land, 18.10.2023. Wie wäre es, wenn Mitarbeitende von Planungsbüros und Immobilienentwickler dank KI-gestützter Software mit wenigen Mausklicks prüfen könnten, welches Baupotenzial ein beliebiger Standort hierzulande birgt? Oder wenn vielbeschäftigte Handwerker die Ergebnisse ihrer Arbeit ohne aufwändige Pflege einer Internetseite für jedermann sichtbar machen könnten? Oder wenn Unternehmen ihre Bewerber einfach mal zum Spielen einladen? Das alles gibt es schon. Davon konnten sich die Gäste des „Accelerator Demoday“ des Digital Hub Münsterland am Dienstagabend in den Räumlichkeiten der Stadtwerke Tecklenburger Land überzeugen. Vier Startups aus der digitalen Arbeitswelt nutzten die Bühne und stellten ihre Entwicklungen vor.
Der Digital Hub Münsterland ist ein Projekt des Vereins münsterLAND.digital e.V. und vernetzt auf vielfältige Weise die Akteure von digitalen Geschäftsmodellen im Münsterland. Tobias Koch, Geschäftsführer der Stadtwerke Tecklenburger Land, stellte in seiner kurzen Begrüßung als Gastgeber Parallelen zwischen den vortragenden Jung-Unternehmern und dem Stadtwerk der sieben Kommunen Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln vor. Schließlich sind die Stadtwerke Tecklenburger Land 2014 auch als Neugründung gestartet. Wer 2019 zu den ersten Mitarbeitenden auf dem sogenannten Schwarzen Flur zählte, konnte den echten Pioniergeist eines Startups erleben. Inzwischen zählen die Stadtwerke Tecklenburger Land rund 140 Mitarbeitende, die sich Zukunftsthemen wie der Digitalisierung der Region, der Wärmewende und einer nachhaltigen Energieversorgung widmen.
Innovative Lösungen
Wie sie mit ihren digitalen Anwendungen die Arbeitswelt erleichtern möchten, stellen die Verantwortlichen von vier Unternehmen aus dem Münsterland vor. So widmet sich die Firma syte mit Sitz in Münster einer KI-gestützten Software für Makler, Projektentwickler, Planer und Behörden. In Echtzeit liefert diese Informationen über Baupotenziale, Prognosen über Energiedaten und vieles mehr. Die Firma Hapato mit Sitz in Ibbenbüren-Dörenthe möchte die Leistung des Handwerks sichtbar machen und stellt ein einfach zu pflegendes digitales Netzwerk zur Verfügung. Die Akteure von Localbenefits aus Ibbenbüren bieten die einzige bundesweit verfügbare Sachbezugskarte an, mit der Unternehmen ihren Mitarbeitern ein monatliches Gehaltsextra auszahlen können, das gleichzeitig den lokalen Wirtschaftsraum stärkt. Wie Unternehmen spielerisch an Auszubildende und neue Beschäftigte kommen, ist das Geschäft von AKEYI. Das Unternehmen aus Münster programmiert einfache Browser-basierte Computerspiele, die im Personalmarketing Anwendung finden.
Kooperation bietet Vorteile für beide Seiten
„Die Kooperation von Startups und Unternehmen bietet Vorteile für beide Seiten“, so Sebastian Köffer, Vorstand des münsterLAND.digital e.V. „Dabei ist auch der Austausch mit kleinen und mittleren Unternehmen wichtig, die häufig in Mittelstädten und ländlichen Räumen ihren Sitz haben. Startups finden dort Pilotkunden, mit denen sie ihr Produkt auf Augenhöhe weiterentwickeln können. Unternehmen erhalten Inspiration aus innovativen Ansätzen und Zugang zu neuen Technologien.“ Drei der Teams, die beim Accelerator Demoday ihre Geschäftsmodelle vorstellten, haben das Accelerator Programm des Digital Hub münsterLAND durchlaufen. Das Förderprogramm wird unterstützt durch die Initiative „Digitale Wirtschaft NRW“ (DWNRW) des NRW-Wirtschaftsministeriums. Klassischerweise markiert der Accelerator Demoday den Abschluss des sechsmonatigen Förderprogramms. Mit der Veranstaltung in Ibbenbüren und der Folgeveranstaltung in Gescher treibt der Digital Hub münsterLAND die Vernetzung von Startups und mittelständischen Unternehmen im Münsterland auch außerhalb des Oberzentrums Münster voran.
BU: Stadtwerke-Geschäftsführer Tobias Koch (r.) freute sich über den Austausch mit Sebastian Köffer (Vorstand münsterLAND.digital, Mitte) und Oliver Henschen (Projektmanager Digital Hub Münsterland) am Rande der Veranstaltung des Digital Hubs Münsterland.