Stell dir vor: Ein Notruf geht bei der Feuerwehr und dem Rettungsdienst ein. Es ist ein Notfall in einer Schule und die Einsatzkräfte rücken sofort aus. Sie gehen nochmal die Aufstellung der Fahrzeuge durch, wie sie es auf vielen Übungsabenden bereits geübt haben. Beim Eintreffen stellt sich heraus, dass ein Auto den Weg zum Notfallort versperrt. Die Retter haben jetzt einen längeren Weg, um an der Notfallstelle anzukommen.
Angenommen, es wäre in Zukunft möglich, solche Unannehmlichkeiten zu verhindern. Das ist keine Zukunftsmusik mehr! Denn dank IoT können mithilfe von Sensorik die Zufahrten für Rettungsmittel an Schulen, Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und vielem mehr schon heute überwacht und etwaige Gegenmaßnahmen ergriffen werden. IoT kann hiermit einen digitalen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.
Weitergehend hat IoT noch viele weitere Anwendungsfälle. Ein Kind, das morgens aus dem ländlichen Raum mit dem Bus zur Schule fährt: An der Haltestelle steigt nur ein Kind allein ein. Trotzdem kontrollieren Mitarbeitende der Kommune Woche für Woche den Abfalleimer an der Bushaltestelle. Der ist aber meistens leer. Bei den Mitschülern aus zentral gelegenen Wohngegenden ist das Gegenteil der Fall. Dort quillt der Mülleimer regelmäßig über, da die Leerung ebenfalls in fest getakteten Abständen erfolgt. Durch Füllstandsmessungen über IoT könnte das Personal gezielt zu den Standorten fahren, wo tatsächlich geleert werden muss. Durch den optimierten Einsatz wird nicht nur das Personal entlastet, sondern auch eine angenehme Atmosphäre für die Kinder an den Haltestellen geschaffen.
Was ist das Internet der Dinge/ IoT?
„Internet of Things“, Internet der Dinge, was steckt denn nun hinter diesem IoT?
Von gesteuerten Prozessen in der Industrie bis hin zur Verbesserung der Lebensqualität im öffentlichen Bereich: das und vieles mehr umfasst das Internet der Dinge.
Das IoT ist eine Technologie, die unterschiedlichste Geräte und Systeme über das Internet vernetzt und einen Datenaustausch ermöglicht. So können Geräte und Objekte, die über das Internet verbunden sind, miteinander kommunizieren. Diese „Kommunikation“ erfolgt über drahtlose Verbindungen von Sensoren und Gateways. Die erfassten Daten können automatisch analysiert und visualisiert werden, um Prozesse zu optimieren, Erkenntnisse zu gewinnen und viele weitere Aufgaben automatisiert zu erledigen.
In welchen Branchen kann IoT nützlich sein?
IoT Anwendungen finden sich in vielen unterschiedlichen Bereichen, vom öffentlichen Raum über Privatunternehmen bis hin zu Netzbetreibern. Die Anwendungsfälle sind noch deutlich zahlreicher und werden stetig mehr. Dieser Ausbau schafft immer neue Möglichkeiten, unser Leben digitaler zu gestalten. Häufig werden IoT- Anwendungen im öffentlichen Bereich von den Bürgerinnen und Bürgern nicht wahrgenommen. Aber eine automatische Steuerung von Heizkörpern in Büros, öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern und Schulen, ist nur ein Anwendungsfall, den wir heute über IoT bereits abdecken können. Dabei werden Muster und Regeln hinterlegt, wann die Heizkörper angeschaltet werden. Dies kann mit der Planung der Raumbelegung verknüpft und auf diese Weise unnötige Heizkosten eingespart werden. Eine Steuerung kann somit automatisiert oder manuell erfolgen. Somit bleibt die volle Flexibilität erhalten. Für Büroräume zum Beispiel könnte eine Regel hinterlegt werden, dass diese um 8 Uhr warm sind und Heizungen ab 18 Uhr herunterfahren. Somit lässt sich steuern, dass die Heizung bei Nichtnutzung der Räumlichkeiten nachts nicht läuft. Damit können bis zu 60 Prozent der Energiekosten eingespart werden – ganz ohne Heizkörpertausch oder gar aufwendige Sanierungsarbeiten. Weitere Informationen zu intelligenten Thermostaten findest du hier.
IoT in der Energiebranche
Die LoRaWAN-Technologie ermöglicht viele Anwendungen im Bereich der Energiebranche. Aktuell bauen wir als Stadtwerke Tecklenburger Land mit und für unsere Partner-Kommunen ein sogenanntes Energiemanagementsystem auf. Darin fließen in Echtzeit Daten zum Beispiel über die Verbräuche in städtischen Liegenschaften ein. Ziel des Energiemanagements ist es, Einsparpotenziale zu entdecken und zu heben. Die Erstellung von Berichten zu vereinfachen, um Prozesse der öffentlichen Verwaltung zu optimieren, ist ein weiterer Vorteil dieser Anwendung.
IoT-Anwendungen und Möglichkeiten der Stadtwerke Tecklenburger Land
Als Partner der Region treiben wir die Digitalisierung voran. Schon seit 2019 bieten wir mit unserem LoRaWAN-Netz ein Übertragungsnetz, das den Austausch zwischen Sensoren, Gateways und Software-Systemen ermöglicht. LoRaWAN ist ein reichweitenstarkes Funknetz, das wir bereits in den sieben Stadtwerke-Kommunen Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln betreiben. Bisher sind zwölf Gateways verbunden und mit mehr als 350 Sensoren in unserem Versorgungsgebiet vernetzt. Sie senden Funksignale in einem hohen Frequenzbereich von 868 Megahertz. Das Netz eignet sich besonders für eine permanente Datenerfassung kleinerer Datenmengen, beispielsweise von Temperaturen, Niederschlägen, Füllständen von Gefäßen und vielem mehr.