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Wie nutze ich den Strom aus meiner Photovoltaik-Anlage optimal?

PV-Anlagen boomen. Im Zuge der Energiewende und der zunehmenden Bedeutung erneuerbarer Energien für eine nachhaltige Zukunft, werden Photovoltaik-Anlagen immer beliebter. PV-Anlagen wandeln Sonnenlicht, das sie aufnehmen, in Strom um. Es werden keine fossilen Energiequellen benötigt, was natürlich gut für Umwelt ist. Aber wie nutzt man seinen PV-Strom eigentlich möglichst effektiv? Schließlich scheint die Sonne nicht unbegrenzt. Andererseits gibt es Zeiten, in denen viel Strom anfällt. Wir geben dir Tipps, wie du das Potenzial deiner PV-Anlage am besten ausschöpfen kannst.

1. Produzierten Strom für den Eigenverbrauch nutzen

Der wohl wichtigste Tipp ist, den produzierten Strom aus den eigenen Photovoltaik-Anlagen bestmöglich zu nutzen, anstatt ihn komplett ins Stromnetz einzuspeisen. Denn ein hoher Eigenverbrauch sorgt gleichzeitig dafür, dass weniger Netzstrom bezogen werden muss, der kostenintensiver ist. Je mehr Strom selbst verbraucht wird, umso schneller rentiert sich auch die PV-Anlage. Gleichzeitig wirst du auch unabhängiger vom Stromanbieter.

2. Zeitmanagement für möglichst hohen Stromverbrauch bei Sonneneinstrahlung

Photovoltaik-Anlagen benötigen Sonnenlicht, um Strom zu produzieren. Sie arbeiten also tagsüber, gerade dann, wenn am wenigsten Strom benötigt wird, am effizientesten. Um diesen Strom bestmöglich zu nutzen, ist es sinnvoll, die zeitlichen Schwankungen der Stromerzeugung zu berücksichtigen. Größere Verbraucher, wie beispielsweise die Geschirrspülmaschine, die Waschmaschine oder auch Elektroautos können am besten gezielt dann betrieben bzw. geladen werden, wenn die Sonneneinstrahlung hoch ist. Es macht also Sinn, die Spülmaschine oder Waschmaschine tagsüber oder direkt nach Feierabend anzustellen und nicht erst abends, wenn die Sonne gar nicht mehr scheint.

Dieses sogenannte intelligente Lastmanagement lässt sich allerdings nicht immer mit Arbeit und Freizeit vereinbaren. In vielen Haushalten ist oftmals tagsüber, zur sonnenreichsten Zeit, niemand zuhause, der die Geräte anstellen kann, wenn gerade viel Strom erzeugt wird. Auch das lässt sich verbessern, und zwar durch Punkt drei.

3. Zeitgesteuerte Geräte

Die Digitalisierung schreitet voran. Viele moderne Geräte können mittlerweile automatisiert gesteuert werden, sodass sie dann starten, wenn die Photovoltaik-Anlage viel Strom erzeugt. Diese smarten Technologien und Apps ermöglichen es, den Energieverbrauch zu kontrollieren. Moderne Gebäude und Smart Homes können somit den PV-Strom optimal nutzen, auch wenn gerade niemand zuhause ist. Es gibt Energiemanagementsysteme für Haushalte (sogenannte Home Energy Management Systems; HEMS), die es ermöglichen eine PV-Anlage mit den steuerbaren Stromverbrauchern des Haushalts, wie beispielsweise einer Wallbox zu vernetzen. Die Schattenseite: Für ein solches Energiemanagementsystem fallen Kosten an.

Außerdem ist bei solchen automatisierten Vorgängen, die mit Strom funktionieren, Vorsicht geboten, vor allem wenn niemand vor Ort ist.

4. Stromspeicher nutzen

Mittlerweile haben sich Stromspeicher in Kombination mit einer PV-Anlage etabliert. Sie können den selbst erzeugten Strom speichern. Wir als Stadtwerke Tecklenburger Land bieten ein solches Angebot für eine PV-Anlage plus Speicher. Der Batteriespeicher der PV-Anlage speichert den überschüssigen Strom, der während einer sonnenreichen Zeit erzeugt wird. Dieser kann dann genutzt werden, wenn die PV-Anlage nicht genug Strom liefert. So kann der Eigenverbrauch auf 50 bis 70 Prozent erhöht werden.

5. Energieeffiziente Geräte nutzen

Hilfreich ist es natürlich auch, energieeffiziente Geräte zu nutzen. Die Energieeffizienzlabels helfen dir dabei, einschätzen zu können, wie effizient deine Geräte sind. Je effizienter die Haushaltsgeräte sind, umso effektiver kannst du den PV-Strom nutzen. Schließlich benötigst du beispielsweise für effiziente LED-Lampen deutlich weniger Strom als für ältere stromfressende Lampen. Von diesem gesparten PV-Strom können andere Geräte, wie beispielsweise die Spülmaschine betrieben werden. Für weitere Energiespartipps im Alltag schau gerne hier vorbei.

6. Überschüssigen Strom einspeisen

Der überschüssige Strom, der nicht verwendet wird, kann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhältst du dann eine Einspeisevergütung. Weitere Informationen für das Einspeisen von Strom in das öffentliche Stromnetz erfährst du in unserem Blogbeitrag.

7. Lage der PV-Anlage

Du überlegst, dir eine PV-Anlage anzuschaffen? Um diese möglichst effizient zu betreiben, spielt die Lage der Anlage auf dem Dach eine wichtige Rolle. Die Ausrichtung der Fläche ist entscheidend, um die Sonneneinstrahlung bestmöglich zu nutzen. Optimal für eine PV-Anlage ist die Ausrichtung in Richtung Süden. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist eine Südausrichtung allerdings nicht zwingend erforderlich. Viele Anlagen werden mittlerweile auch in Ost-West-Ausrichtung gebaut. Du solltest vor allem beachten, ob Bäume oder andere Gebäude einen Schatten auf dein Dach werfen könnten, da dieser die Effizienz stark beeinträchtigen kann.

Neben der Ausrichtung beeinflusst auch der Neigungswinkel den Ertrag der PV-Anlage. In Deutschland beträgt der optimale Neigungswinkel der Solarzellen zwischen 30 und 35 Grad. Der optimale Neigungswinkel hängt vom jeweiligen Breitengrad ab, auf dem dein Haus steht. Auf jedem Breitengrad ist der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen anders und variiert wiederum zu den verschiedenen Jahreszeiten. Um die optimale Ausrichtung deiner PV-Anlage zu ermitteln, schau dir am besten die Baupläne deines Hauses an. Eine erste Einschätzung, wie gut deine Dachfläche für eine PV-Anlage geeignet ist, kannst du über das Solarkataster des Kreises Steinfurt bekommen: https://www.solare-stadt.de/kreis-steinfurt/spk?lat=52.31575&lon=7.87771&zoom=14.

Keine Chance selbst produzierten Strom zu nutzen? Mit unserem Natur-Strom kannst du ebenfalls einen Beitrag fürs Klima leisten.

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