Was versteht man unter Smart Meter?
Der Begriff Smart Meter bezeichnet moderne Stromzähler für zuhause. Sie werden auch intelligente Messsysteme genannt. Ein Smart Meter besteht aus zwei Teilen: einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, das auch Smart-Meter-Gateway genannt wird. Ein Smart Meter kann also nicht nur den Stromverbrauch messen, sondern kann diese Daten mit Hilfe des Smart-Meter-Gateways auch übermitteln. Den digitalen Stromzähler gibt es auch ohne Kommunikationsmodul. Dann wird dieser als modernes Messsystem bezeichnet. Ein modernes Messsystem kann den anlogen Drehstromzähler, auch Ferraris-Zähler genannt, ersetzen.
Zusammengefasst heißt das: Ein digitaler Stromzähler wird auch als modernes Messsystem bezeichnet. Wird dieses um ein Kommunikationsmodul erweitert, dann spricht man von einem intelligenten Messsystem, auch Smart Meter genannt. Ein modernes Messsystem ist nicht das Gleiche wie ein intelligentes Messsystem!
Wie funktioniert ein Smart Meter?
Ein Smart Meter misst deinen Stromverbrauch, genauso wie es ein modernes Messsystem auch tut. Der digitale Stromzähler kann dabei deinen Stromverbrauch auf die Minute genau bestimmen. Es lässt sich also mit einem digitalen Stromzähler genau festhalten, zu welcher Tageszeit du wie viel Strom verbraucht hast. Im Gegensatz zum modernen Messsystem verfügt das Smart Meter aber noch über einige zusätzliche Funktionen. Über das Smart-Meter-Gateway ist eine Übertragung von Daten in zwei Richtungen möglich. Das Smart-Meter-Gateway kann also Daten empfangen und senden. Dabei hat jedes Smart Meter eine Schnittstelle mit drei Netzwerken:
Das lokale metrologische Netz (LMN)
Über dieses Netzwerk ist das Smart-Meter-Gateway mit den Verbrauchszählern bei dir zuhause verbunden. Über das LMN werden die Verbrauchszahlen von den verschiedenen Zählern, beispielsweise Strom- und Gaszähler, an das Smart-Meter-Gateway übermittelt.
Das Home Area Netzwork (HAN)
Das Heimnetz dient zur Kommunikation zwischen dem Smart-Meter-Gateway und den steuerbaren Energieverbrauchern und Energieerzeugern in deinem Haushalt, wie zum Beispiel einer Photovoltaikanlage. Außerdem werden dir über das HAN Daten über deinen Verbrauch zur Verfügung gestellt, beispielsweise über den eigenen Stromverbrauch.
Das Wide Area Network (WAN)
Über das WAN findet die Kommunikation mit externen Marktteilnehmern statt. Beispielsweise werden über das WAN deine Verbrauchsdaten an den zuständigen Messstellenbetreiber übermittelt.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen müssen diese drei Netzwerke immer voneinander getrennt sein.
Wie sicher sind meine Daten, wenn sie von einem Smart Meter übermittelt werden?
Aus den Daten, die von einem Smart Meter übermittelt werden, lässt sich sehr leicht dein Tagesablauf zuhause rekonstruieren, da ein Smart Meter genau misst, wie viel Strom du zu welcher Tageszeit verbrauchst. Da sich aus diesen Daten Rückschlüsse auf deine Person ziehen lassen, handelt es sich um personenbezogene Daten, welche besonders geschützt werden müssen. Wie dieser Schutz bei Smart Metern auszusehen hat, ist gesetzlich festgeschrieben. So müssen alle Smart-Meter-Gateways, die für eine Installation in Deutschland in Frage kommen, ein Sicherheitszertifikat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Um dieses Zertifikat zu erhalten, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Daten dürfen nur sicher verschlüsselt übermittelt werden
- Ein Datenversand darf nur so häufig wie nötig stattfinden
- Das Gateway darf die Daten nur an berechtige Empfänger versenden
- Jeder Datenversand muss für den Verbraucher sichtbar protokolliert werden
Nur wenn ein Smart-Meter-Gateway dieses Sicherheitszertifikat vom BSI erhält, darf es in intelligenten Messsystemen verbaut werden. Alle Daten, die nicht an Dritte übermittelt werden müssen, sollen nur dir als Verbraucher zur Verfügung gestellt werden.