Windenergie als wichtiger Bestandteil der Energiewende
Zu Beginn des Jahres 2021 waren über ganz Deutschland verteilt knapp 30 000 Windräder an Land aufgestellt. Hinzu kommen noch etwas mehr als 1000 Anlagen auf dem Meer. Rund die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen in Deutschland stammt aus Windkraftanlagen. Damit nimmt die Windenergie einen wichtigen Platz in der Energieversorgung in Deutschland ein. Zudem haben Windräder einen großen Vorteil: Die Energie, die für den Bau einer Windkraftanlage aufgewendet wird, fährt die Anlage innerhalb weniger Monate wieder ein und läuft von da an klimaneutral.
So produziert eine Windkraftanlage Strom
Energie kommt in den unterschiedlichsten Formen vor. In Wind kommt Energie in Form von Bewegung vor, man spricht dann auch von kinetischer Energie. Eine Windkraftanlage wandelt diese kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um, also in Strom. Der Wind bringt den Rotor der Windkraftanlage zum Drehen. Der Rotor wiederum betreibt einen Generator, der Strom erzeugt. Moderne Windräder können etwa 45 bis 50 Prozent der Energie des Windes in Strom umwandeln. Ganz ähnlich funktioniert auch das Licht am Fahrrad. Der Dynamo am Fahrrad ist dabei wie ein kleiner Generator, der durch die Drehung der Reifen Strom erzeugt und so die Lampen am Fahrrad zum Leuchten bringt.
Bestandteile einer Windkraftanlage
Das Maschinenhaus/Gondel
Das Maschinenhaus einer Windkraftanlage, welches auch Gondel genannt wird, sitzt auf der Spitze des Turmes. In der Gondel steckt der Generator der Windkraftanlage. Die Gondel selbst kann auf dem Turm gedreht werden und kann so an die Windrichtung angepasst werden.
Der Rotor
An der Gondel wird der Rotor der Windkraftanlage angebracht. Der Rotor besteht dabei aus einzelnen Rotorblättern. Diese werden aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt, so sind sie möglichst leicht und gleichzeitig stabil. Dieses Material kommt unter anderem auch bei Surfbrettern zum Einsatz. Viele Rotorblätter laufen langsamer, haben dafür aber ein höheres Drehmoment und drehen sich auch schon bei geringer Windstärke. Die Generatoren in Windkraftanlagen erfordern allerdings hohe Drehzahlen. Daher werden für moderne Windkraftanlagen wenige Rotorblätter verwendet, diese werden dafür aber aerodynamisch optimiert. Wichtig dabei sind die Form und die Stellung der Rotorblätter. Für den Energiegewinn macht es kaum einen Unterschied, ob zwei oder drei Rotorblätter verwendet werden. Bei zwei Blättern sieht die Rotation für uns allerdings sehr unruhig aus, daher wird einigen Menschen übel, wenn sie sich ein Windrad mit zwei Rotorblättern anschauen. Bei drei Blättern erinnert uns die Rotation mehr an eine Scheibe und sieht daher optisch runder für uns aus. Daher haben Windräder heute drei Rotorblätter.
Der Generator
Der Generator ist das Herzstück einer Windkraftanlage. Er wandelt die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um. Dabei gibt es zwei Arten von Generatoren. Zum einen gibt es Synchrongeneratoren. Bei diesen variiert die Drehzahl mit der Windstärke, wodurch auch die Stärke und die Frequenz des produzierten Stromes variieren. Damit der Strom ins Netz eingespeist werden kann, muss er über einen Umrichter laufen, der Wechselstrom in Gleichstrom mit festen Spannungswerten umwandelt. Wenn der Strom dann an die Netzfrequenz angepasst worden ist, kann er in das Stromnetz eingespeist werden. Andererseits gibt es noch die Asynchrongeneratoren. Bei diesen ist die Drehzahl konstant eingestellt und hat zwei Stufen, eine für niedrige und eine für hohe Windgeschwindigkeiten. Wegen der festen Drehzahlen ist es leichter, diese Generatoren mit dem Stromnetz zu verbinden, da die Frequenz und die Stärke des Stroms konstant sind. Die meisten Windkraftanlagen heutzutage verwenden einen Asynchrongenerator.
Der Turm
Die Türme von Windrädern, die auf dem Land stehen, können bis zu 150 Meter hoch sein. Dabei müssen sie große Mengen an Gewicht tragen und sind zusätzlich den Belastungen durch Luftbewegungen ausgesetzt. Daher müssen die Türme sehr stabil sein. Es gibt verschiedene Bauweisen, in den meisten Fällen werden die Türme hauptsächlich aus Beton und Stahl gefertigt.
Die Steuerungstechnik
Um eine Windkraftanlage richtig steuern zu können, bedarf es einiges an Technik. Dabei kann die Anlage sowohl automatisch als auch computergesteuert betrieben werden. Wichtig ist, dass alle wesentlichen Bauteile wie beispielsweise der Generator oder das Getriebe von der Technik ständig überwacht werden. Gibt es eine Störung oder einen Defekt, kann so automatisch eine Fehlerdiagnose vorgenommen werden. Das Ergebnis wird dann an den zuständigen Techniker übermittelt, sodass eine Reparatur ausgeführt werden kann.